Ein Nachmittag mit Tee aus Taiwan, zubereitet auf die traditionellen Gongfu Cha Weise und ergänzt durch musikalische Darbietungen auf der chinesischen Zither Guqin.
Es werden Tees aus verschiedenen Anbaugebieten in Taiwan serviert.
Inspiriert von dem Klassiker „Qinmusik zwischen Bächen und Bergen“ spielen wir Qinmusik, die die Stimmung des selbstvergessenen daoistischen Einsiedler darstellt, der fern vom Gewimmel der Menschen seine Gedanken ins Unendliche schweifen lässt. Dazu servieren wir passenden Tee. Die drei Teearten repräsentieren die drei Arten der Ferne: Höhenferne 高遠, Tiefenferne 深遠 und Weitenferne 平遠, wie sie der songzeitliche Maler Guo Xi einführte – Drei Arten sich in der Landschaftmalerei zu verlieren.
_____________Die Musik_____________
Variationen auf die Melodie “Suche nach dem Einsiedler 招隱“
Dunkles Schweigen 玄默
Frühlingsmorgen im Pfirsichhain 桃源春曉
Improvisation über die Ferne
_____________Die Teesorten_____________
:::Wilder weißer Tee Pingling Region in Nordtaiwan, geerntet im Frühling 2024 von Teebauern in vierter Generation
:::Leicht fermentierter Oolong Tee, Lishan Gebirge, Tianchi Region 梨山天池 (über 2000m) Frühling 2024
:::Schwarzer Tee “Oriental Beauty 東方美人” aus Hsinchu in Mitteltaiwan von 2007, leicht nachgeröstet
Alternativ: Huang Jing (黄精) ohne Teein
das Rhizom von Polygonatum sibiricum (Sibirischer Weißwurz), ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ein beliebtes Tonikum zur Stärkung von Vitalität, Ausdauer und Immunsystem
Die drei Teesorten verschaffen eine unterschiedliche geschmackliche Erfahrung. Der strenge Geschmack des schwarzen Tees erinnert an die imposanten Berge in der Perspektive der Höhenferne. Der leichtfermentierte Oolongtee hat eine Tiefe in seinen sich wandelnden Geschmacksnuancen, wie sie auch in der Tiefenferne der Malerei erfahren wird. Der wilde weiße Tee in seiner klaren Reinheit entführt uns in die Weite.
:::Zur Einführung stellt Wolfgang Schwabe das Kapitel „Ferne“ aus seiner 2025 erscheinenden Übersetzung von „Qinmusik zwischen Bächen und Bergen“ vor, ergänzt durch einen kurzen Exkurs zur Bedeutung von „Ferne 遠“ in der chinesischen Dichtung und Malerei.
_____________Ort_____________
Berliner Salon für chinesische Kultur
Feilnerstr. 10
10969 Berlin
klingeln bei Keller, 1OG
_____________Zu den Personen_____________
Wolfgang Schwabe erlangte während seiner 25 Jahre auf Taiwan eine große Vertrautheit mit taiwanesischem Tee. Die ausgewählten Teesorten stammen von Teebauern, mit denen er zum Teil eine Jahrzehnte alte Bekanntschaft pflegt. Die chinesische Zither Guqin spielt er seit dreißig Jahren als Teil seiner Beschäftigung mit der traditionellen Philosophie Chinas.
Er ist Mitbegründer der Konferenz für Guqin, Musikästhetik und Humanismus und hat unter seinem chinesischen Namen 施維禮 zahlreiche Aufsätze zur Guqinästhetik veröffentlicht. Von 2006 bis 2019 unterrichtete er chinesische Philosophie an der Tamkang Universität und der Foguang Universität in Taiwan.
Lilia Keller kam erstmals bei Ihrer ersten China Reise 2007 mit der Gu Qin Musik in einem Tempel in Wuhan in Berührung. Das Qin spielen lernte sie stets verbunden mit der chinesischen Teekunst. Sie spielt am liebsten bei Teezeremonien, für Tai Chi- und Yoga Übende.