Tee
Während meiner 25 Jahre auf Taiwan erlangte ich eine große Vertrautheit mit taiwanesischem Tee. Die ausgewählten Teesorten stammen von Teebauern, mit denen ich zum Teil eine Jahrzehnte alte Bekanntschaft pflege. Seit 2024 organisiere ich gemeinsam mit Lilia Keller die Reihe „Teekunst & Qin-Musik“ im Berliner Salon für Chinesische Kultur. Teeverköstigung kombiniert mit Qin-Konzerten biete ich auch alleine unter „Xuanming 玄明 Teekunst & Musik“ an.
Musik
Seitdem ich Anfang der 90iger Jahre das Studium der chinesischen Zither Qin (auch Guqin) in Taiwan bei dem international renommierten Qin Meister Ge Hancong 葛瀚聰 aufnahm, interessierte mich die Übertragung traditioneller Spieltechniken in den zeitgenössischen Kontext. Anfänglichen Auftritten mit der Post-Punk Band LTK in Taipei folgte im Jahre 2000 die Gründung der experimentellen Gruppierung „Die letzten Jahre der westlichen Han“, bestehend aus mir an der Qin, Cai Hai-en an der E-Gitarre und Lin Hongjohn an der Djembe. Nachdem ich in Berlin 2012 die Cellistin Hui-Chun Lin kennenlernte, trete ich in Berlin und Taipei regelmäßig mit unterschiedlichsten Improvisationspartnern auf. In Taipei unter anderem mit Lin Hsiaofeng (chin. Flöte), Li Lichin (Sheng), Huang Dawang (Elektronik), Dino (no input), Chloe Lin (Pipa), in Berlin mit Fumio Okura (Geige), Klaus Kürvers (Kontrabass), Hui-Chun Lin (Cello), Vincent Laju (Cello, Shakuhachi), Shiomi Kawaguchi (Shamisen), Lan Hungh (Percussion), Gerhard Uebele (Geige), Isabel Anders (Piano). 2018 erschien die CD 180818 mit improvisierter Musik von Hui-Chun Lin (Cello) und mir (Qin), 2019 tourten wir gemeinsam durch Taiwan mit Konzerten in Taipei, Tainan, Taichong, Hsinzhu und San Diaoling. In letzterem Bergdorf organisierte ich im Februar 2021 das „Neither/Nor Festival für Chinesische und Elektronische Musik“ mit taiwanesischen und internationalen Musikern. Seit meiner Rückkehr nach Berlin im Jahre 2022 spiele ich regelmäßig in dem von Fumio Okura geleiteten „Hot Cat“ Ensemble, mit Shiomi Kawaguchi und Yurika Saito (Sound painting) gründete ich 2023 das Ensemble Genmyo 玄明. Akademisch befasse ich mich seit 2006 mit chinesischer Musikästhetik, 2007 initiierte ich in Taiwan gemeinsam mit Liu Zhenwei die bis 2019 jährlich stattfindende „Internationale Konferenz für Guqin, Musikästhetik und Humanismus“. Im nächsten Jahr wird bei Matthes&Seitz die von mir verfasste Übersetzung des Klassikers der Guqin Ästhetik „Qin Musik zwischen Bächen und Bergen erscheinen.
Akademisches
Experte für chinesische Philosophie, Geschichte & Kultur. Studium an der F.U. Berlin in Sinologie, Philosophie und Japanologie. Parallel dazu Studium an der National Taiwan University in chinesischer Philosophie. 2004 Promotion an der F.U. Berlin in Sinologie über politischen Daoismus, 2007 Promotion in Philosophie an der National Taiwan University über das Buch der Wandlungen und den Zhuangzi. Danach Professur an der Tamkang Universität und der Foguang Universität für chinesische Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen zur chinesischen Philosophie und Musik, zumeist auf Chinesisch.
Ausflüge ins Journalistische